top of page
AutorenbildLeonard Sommer

Meine kleine Kurzgeschichte zum Buch "Wenn Schule auf Ideen bringt".

Aktualisiert: 23. Feb. 2023

Viele haben mich in den letzten Wochen gefragt, wie ich denn als "Werbefuzzi" auf die Idee gekommen bin, ein Buch für eine Schule von morgen zu schreiben. Ich versuche das Ganze einmal in Kürze auf den Punkt zu bringen.



Es war einmal im Jahre 2012. Damals absolvierte ich meinen Executive MBA in Creative Leadership an der Berlin School of Creative Leadership. Nachdem ich meinen Professor davon begeistern wollte, die Erfolgsgeheimnisse der kreativsten Werbeagenturen im Detail zu analysieren bekam ich zu hören: "Klingt interessant, ist aber nicht wirklich spannend. Lass uns mal nachdenken, wie wir mehr rausholen können..."

Nach ungefähr 90 Minuten bilateralem Austausch hatten wir die Geburt der Idee meines ersten Buches an den Start gebracht.


Die zentrale Frage meiner Master-Thesis:

Wie kann Kreativität in der Bildung des 21. Jahrhunderts gefördert werden und was kann Schule von der Kreativindustrie lernen?

Im Rahmen meiner Forschung für die Masterarbeit an der Berlin School of Creative Leadership begannen wir im ersten Schritt gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern die Kriterien zur Förderung und Unterdrückung von Kreativität zu entwickeln. Im Anschluß befragten wir fast 500 Menschen zwischen 16 und 45 Jahren, wie sie die Kriterien priorisieren würden.

Der Wettbewerb um die besten Noten, der Zwang zur Konformität und ein proppenvoll gepackter Lehrplan, überfüllt mit Inhalten, die nicht mehr in die heutige Zeit passen, sind laut der Forschungsergebnisse die größten Hemmschwellen für kreatives Lernen an Schulen in Deutschland. Außerdem ließen standardisierte Lehrmethoden kaum Freiraum für alternierende Lösungen und die oftmals trist erscheinenden Klassenzimmer lieferten keine inspirierende Arbeitsatmosphäre.


Den Energieschub brachten die Kreativen in das Projekt. Wer gefragt wurde, was er an Schule verändern würde, wenn er denn alle Möglichkeiten hätte, sprudelte und wünschte sich die Schüler-Seele vom Leib: "Ich würde mehr Leerzeiten in den Stundenplan einbauen", schlägt etwa Magnus Linqvist vor, Autor des Buchs "The Attack of the Unexpected". "Dann bliebe Zeit für Spielen, Denken und Langeweile", sagt Lindqvist. "Wir brauchen das Schulfach Humor", fordert Michael Conrad, ehemaliger Vice Chairman und weltweiter Kreativ-Chef von Leo Burnett Worldwide in Chicago.

Lehrer, sagt Sascha Kurfiss, ehemaliger Managing Director der Kreativagentur Jung von Matt in Shanghai, sollten "die Rolle von 'Talent Coaches' übernehmen und Vermittler in einer Kultur kreativen Lernens werden", statt "Bewahrer der Konformität" zu bleiben. Das findet auch Keith Reinhard, DDB Worldwide-Vorstand a.D: "Anstatt Fakten und Theorien in die Köpfe der Schüler zu stopfen, sollten Lehrer sie herausfordern, kreative Lösungen für tatsächliche Probleme zu finden, Kinder kreativ anregen. Eigentlich müsste es wie in Werbeagenturen sein: Da bedeutet kreative Stimulation, die Mitarbeiter mit abseitigem Denken und unkonventionellen Denkern zu konfrontieren - so sollte das auch in Schulen ablaufen."

Im Rahmen meiner Master-Arbeit entwickelte ich abschließend ein "Change Framework", eine Art Strategiemodell zur Förderung des kreativen Denkens an weiterführenden Schulen. Dieses stützt sich auf fünf Säulen, die Sommer mit Ideen von Kreativen aus der ganzen Welt gefüllt hat: Organisations-Design, Lernkultur, Lehrerkompetenzen, Lehrmethoden und Bewertungssystem.


Was danach kam, ist Geschichte: ich gründete die Initiative „CLASSROOM THINKTANK“ und lud mehr als 100 Kreative und Bildungs-Vordenker in 35 Ländern dazu ein, über eine Schule nachzudenken, die Kreativität und nicht Konformität fördert. Um von Werbern, Designern, Filmleuten, aber auch Schulentwicklern, innovativen Lehrern und Gründern von Leuchtturmschulen zu lernen, reiste ich um die Welt. Meine Neugier führte mich u.a. nach Tokio, Shanghai, New York, Cannes, Los Angeles, Stuttgart, Berlin, Melbourne und Sydney.


Glücklicherweise nahm ich den Mund im Rahmen eines CLASSROOM THINKTANK-Workshops auf dem Cannes Lions International Festival of Creativity einmal so voll, dass es danach kein zurück mehr gab: ich kündigte an, dass es von all den Ideen einmal ein Buch geben werde. Nachdem FORBES und W&V den Ausruf rezitiert hatten, war die Idee besiegelt.


Es war soweit: aus meiner häßlichen Masterarbeit sollte ein schöne Buch rund um die Faszination des Lernens werden!


Im verflixten 7. Jahr der Idee dann überzeugte ich meinen Studienkollegen Bruno Bertani davon, aus den schwarz-weißen Buchstabenfriedhof mit ein paar kümmerlichen Grafiken aus der Masterarbeit ein kleines Kunstwerk zu gestalten. Mit einem herausragenden Team arbeitete Bruno im Rahmen einer Freizeit an unserem Buch.


Außergewöhnlich ist auch das Konzept des Buchtitels, welches sich der Designer Bruno Bertani hat einfallen lassen. Der Clou? Jeder Leser hat die Möglichkeit einen eigenen Titel selbst zu gestalten und dieser wird dann Teil des Buches via Augmented Reality. Mittlerweile wurden bereits fast 50 Titelseiten von den Lesern gestaltet. Die meisten Entwürfe stammen von Schülern und Schülerinnen.


Auf dem Weg zur Veröffentlichung kamen noch Tamara Doleman als inhaltlicher Lektor, Sarah McGill als englischer Copywriter und Patrick Newell als Berater hinzu.


Inspirierende Ideen und konkrete Einblicke in Erfolgsbeispiele aus der Praxis machen Mut und Vorfreude auf eine bessere Schule.

Meine weitere Reise war geprägt durch ein Feuerwerk aus konkreten Ansätzen und Beispielen aus der Praxis von Eltern, Lehrern und Schulleitern. Bildungs-Vordenker und Schulentwickler wie Matt Goldman, Gründer der weltbekannten Blue Man Group, Philippe Longchamps, Lehrer des Jahres 2021 aus Schweden, Kristof Fenivesi, Forscher am Finnish Institute for Educational Research, Pamela Burnard, international renommierte Kreativitätsforscherin an der Cambridge Universität, aber auch die Meinung von Schülern, wie Jon Buchmüller, Schulsprecher an einem Vaihinger Gymnasium, bringen fundierte Bildungsforschung und konkreten Alltagsbezug in das Buch.

Den krönenden Abschluss von „CLASSROOM THINKTANK“ bietet die Vorstellung von insgesamt 9 innovativen Schulen, die zeigen, dass schulisches Lernen anders geht. Der Leser lernt Orte kennen, an denen Schule schon jetzt auf Ideen bringt und an denen Schülerinnen und Schüler voller Begeisterung lernen und mit Freude auf die Zukunft vorbereitet werden. Neben innovativen Schulen in Kolumbien, den USA, Japan, Finnland, Dänemark und Kanada werden auch die Ernst-Reuter Schule aus Karlsruhe und die Obersee Bilingual School aus Wollerau in der Schweiz von Ihren Machern Micha Pallesche und Uwe Feuersenger persönlich vorgestellt.



Am 21. Oktober 2021 war es dann soweit: die englische Ausgabe erschien unter dem Titel "CLASSROOM THINKTANK – How To Foster Creativity In 21st Century Education".

Es gab sogar eine richtige "Official Book Conference"!


Der Vorverkauf lief gut und brachte mich erfreulicherweise in Kontakt mit Menschen aus 15 Ländern. Persönlichkeiten, wie Pamela Burnard von der Cambridge University, Philippe Longchamps (Lehrer des Jahres in Schweden) und Charlotte Graham oder Kristóf Fenivesy, Gründer des STEAM Workshops boten sich an, ihre Expertise ebenfalls in das Buch mit einzubringen. Ich wurde auf Schulen aufmerksam gemacht, die beweisen, dass der Wandel machbar ist und sich lohnt.


Nach dem englischen "Pilot" war es Zeit, gemeinsam mit Kai Kemmler, einem von mir sehr geschätzten Werbetexter nun die deutsche Version des Buches umzusetzen.

Ein Jahr nach der Erscheinung von CLASSROOM THINKTANK wurde "WENN SCHULE AUF IDEEN BRINGT - 100 KREATIVE DENKEN BILDUNG NEU" dann im Rahmen des Tomorrow´s Learner Summit 2022 in der Schweiz erstmals vorgestellt.

Danke an dieser Stelle auch an alle, die die deutsche Version durch innovative Projekte aus unserer Region noch spannender gemacht haben. Danke vor allem an meine Frau Birgit Sommer, die die Lektur der deutschen Ausgabe übernommen hat und neben vielen inhaltlichen Optimierungen auch über 80 Kommafehler ausbügelte.



Was aber hat mich motiviert, an den Feierabenden neben meinem Berufsleben als Unternehmer aus der Masterarbeit ein Buch zu schreiben?


Mit den gesammelten Ansätzen möchte ich gemeinsam mit den Co-Autoren des Buches die Transformation des maroden Bildungssystems hin zu einer zeitgemäßen Lernkultur unterstützen und die Unterdrückung von Kreativität und Ideen im Schulunterricht stoppen. Und zwar nicht nur, weil es den Unternehmen der Kreativindustrie in Deutschland an talentiertem Nachwuchs mangelt.


Das Dilemma unserer schulischen Bildung ist aus meiner Sicht ein Thema, dass alle Unternehmer interessieren sollte. Unsere Schulen sind nicht darauf vorbereitet, die nächste Generation mit den Fähigkeiten auszubilden, die schon heute im Arbeitsleben erwartet werden. Das kreative Potenzial jedes Einzelnen zu entwickeln, wird von Tag zu Tag wichtiger. Kreativität ist zum wesentlichen Wertschöpfungsfaktor innerhalb der neuen Wirtschaftsformen des konzeptuellen Zeitalters geworden. Daher können wir nicht mehr in einem Schulmodell lehren, welches für das Industriezeitalter erfunden wurde.

Die Szenarien sind bekannt, nach denen 65 Prozent der Berufe, die es 2030 geben wird, heute noch nicht existieren. Im Grunde gehe es nicht um die Berufswahl, sondern um die Einstellung zum Lernen. Kinder und Jugendliche müssten schon in der Schule darauf vorbereitet werden, ein Leben lang mit Freude zu lernen. Anstatt dessen prägen Schulen den Satz: „Ich muss lernen“.


Ich kann unseren Kultusministern daher nur empfehlen, die Schule und das Bildungssystem zu transformieren, um Lernorte zu schaffen, die das intellektuelle Kapital des Einzelnen fordern und emotionale Fähigkeiten ausbilden, denn all das kann eine ­Künstliche Intelligenz nicht leisten.


Zu Weihnachten gibt es das Buch gratis – aber nur für Bettina Stark-Watzinger und ihre Kultusministerkolleginnen und -kollegen aus den 16 Bundesländern



Als das Buch vor zwei Wochen mal wieder auf meinem Tisch lag, fragte ich mich, wie ich mit dem Buch in den direkten Dialog mit den hiesigen Verantwortlichen in der Bildungspolitik kommen könnte. Damit das Anliegen „Kreative Lernkultur“ auch bei den Kultusministerien zum Thema wird, starteten wir rechtzeitig zur Weihnachtszeit eine „Weihnachtspromotion“, die sich exklusiv an die 16 Kultusministerinnen und Kultusminister richtet.

Dazu werden die Staatssekretärinnen und Staatssekretäre dazu aufgerufen, das Buch als Weihnachtsgeschenk für die Chefs der Kultusministerien auf der Aktionsseite zu besorgen. Mit dem nur für die Bildungspolitiker gültigen Promocode "0815" erhalten Bettina Stark-Watzinger und Ihre Kollegen ein persönlich signiertes Gratisexemplar von "Wenn Schule auf Ideen bringt.“

Eins sei schon jetzt angekündigt. Da das Buch bereits wenige Tage nach der Erscheinung besser als erwartet verkauft wird, wird bereits im Frühjahr eine neue Ausgabe des Buches erscheinen. Wer sich mit eigenen Ideen und seiner Meinung in die internationale Initiative „Classroom Thinktank“ einbringen will, kann dies auf der Projekt-Website tun.

Kontakt:

Leonard Sommer

SOMMERLAUNE

Gartenstrasse 4

76133 Karlsruhe

E-Mail: leonard.sommer (at) classroom-thinktank.com

Unter dem folgenden Download-Button finden Sie sowohl den Pressetext, als auch umfangreiches Bild- und Filmmaterial für eine potenzielle Veröffentlichung, bzw. einen Artikel in Ihrer Postille - ich würde mich auf jeden Fall sehr freuen, wenn Sie die Mission für mehr Kreativität in unseren Klassenzimmern unterstützen würden.



Informationen zum Autor und Herausgeber

Leonard Sommer


Leonard Sommer ist verheiratet und Vater von zwei Kindern. Er war einige Zeit ehrenamtliches Vorstandsmitglied der deutschen Bildungsorganisation EDUCATION Y. Seine berufliche Karriere in der Kreativwirtschaft begann vor 28 Jahren als Unternehmer auf Werbeagenturseite. Gemeinsam mit seinem Bruder Gordon Sommer gründete er die Kreativ-Agentur SOMMER+SOMMER. Die Agentur entwickelte internationale und nationale Kampagnen für Marken wie Nintendo, Unilever, UHU, Novartis oder Katjes. Bekannt wurde SOMMER+SOMMER vor allem durch den "Gehirntest", welcher weltweit 75 Millionen User in nur 6 Monaten erreichte. Seit 2022 ist Leonard Sommer für Marketing und Pressearbeit im Bildungs-Technologie-Unternehmen DIGISCOVERY tätig. Ergänzend ist er Executive Advisor der Hamburger Agentur PlayTheHype, die Marken zur kreativen Kommunikation für die die GenZ berät. Sommer hält einen EMBA in Creative Leadership an der Berlin School Of Creative Leadership.

112 Ansichten0 Kommentare

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen

コメント


bottom of page